Was ist Trockeneis?
Trockeneis ist die umgangssprachliche Bezeichnung für festes
Kohlenstoffdioxid. Bei Kohlenstoffdioxid handelt es sich um eine
chemische Verbindung, die sich aus Kohlenstoff und Sauerstoff
zusammensetzt und auch unter den Namen Kohlendioxid, CO2 oder
Kohlensäure bekannt ist. Sie kann sowohl in flüssiger Form, wie auch in
festem Zustand als Trockeneis zum Einsatz kommen.
Die besonderen Eigenschaften des Trockeneises bedingen seine große
Bandbreite von Einsatzgebieten. So ist es geruchs- und geschmacksfrei,
ungiftig- sowie unbrennbar und hemmt zudem Bakterien. Die Verbindung ist
erheblich kälter als das auf der Erde vorkommende Wassereis und kann nur
chemisch hergestellt werden. Im Gegensatz zum Wassereis schmilzt
Trockeneis nicht, sondern geht bei einer Temperatur von -78,48 Grad
Celsius in gasförmiges Kohlenstoffdioxid über. Die Bezeichnung „trocken“
bezieht sich auf diesen Vorgang der Sublimation bei dem das Eis direkt
verdampft, ohne zu schmelzen und sich dabei zu verflüssigen.
Die Herstellung von Trockeneis
Im ersten Schritt zur Herstellung von Trockeneis wird gasförmiges
Kohlenstoffdioxid unter Druck verflüssigt und hiernach entspannt. Bei
diesem Vorgang verdampft das Kohlenstoffdioxid teilweise und der Rest
der Verbindung kühlt durch die bei der Verdunstung entstehende Kälte
soweit ab, dass ein sogenannter gefrorener Kohlensäureschnee, auch als
Trockeneis bezeichnet, entsteht. Je nach vorgesehenem Einsatzgebiet und
Verwendungsart wird das fertige Material nun in Form gepresst und als
Pellets, Nuggets oder Blöcke an seinen Einsatzort transportiert.
Verschiedene Einsatzgebiete von Trockeneis
Trockeneis besitzt gegenüber herkömmlichem Eis besondere Eigenschaften,
die es speziell für die Verwendung in der Lebensmittelindustrie
attraktiv machen. So kann mit ihm vergleichsweise die dreifache
Kühlleistung erzielt werden und für den Transport und die Aufbewahrung
von gekühlten und gefrorenen Lebensmitteln werden somit geringere Mengen
Eis benötigt. Ein zusätzlicher Vorteil, der für seine Verwendung
spricht, ist seine Verdampfung ohne Rückstände. So werden weder die
Ware, noch die Verpackungen durch eindringendes Wasser beschädigt.
Neben diesen Branchen wird das Trockeneis auch in der Kunststoff- und
Metallindustrie sowie in der chemischen Industrie bei unterschiedlichen
Produktionsprozessen verwendet.
Nicht zuletzt nutzen die Veranstaltungs- und Bühnentechnik oder auch die
Filmindustrie das Trockeneis für Spezialeffekte wie zum Beispiel bei der
Erzeugung von künstlichem Nebel.
Handhabung und Transport von Trockeneis
Im Umgang mit Trockeneis kann es beim direkten Kontakt mit der Haut zu
einer Kälteverbrennung kommen. Als Präventionsmaßnahme werden daher das
Tragen von Handschuhen und einer Schutzbrille empfohlen. Zudem darf das
Material nicht in geschlossenen Räumen oder Behältern aufbewahrt werden,
da Erstickungsgefahr droht bzw. der entstehende Gasdruck zu einer
Explosion des Behälters führen kann. Kleinere Mengen für den privaten
Gebrauch können jedoch bedenkenlos in einer handelsüblichen Kühlbox
transportiert werden. Ein spezielles Dewar-Gefäß, das wärmeisoliert ist
und sich für die Lagerung von flüssigem Stickstoff eignet, empfiehlt
sich für eine längere Aufbewahrung. Hersteller versenden ihre Ware
entweder in Styroporisolierboxen oder in großen Trockeneiscontainern,
die speziell für dieses Material konzipiert sind.
Reinigen mit Trockeneis
Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Reinigung zum Beispiel im Bereich der industriellen Produktion. Hier müssen die Maschinen sowie die Motorräume der Fahrzeuge regelmäßig gesäubert werden. Trockeneis – in Form von feinem Granulat – wird hierzu mit hoher Geschwindigkeit auf die zu reinigenden Flächen geblasen. Selbst massive Verschmutzungen wie Fette und Öle werden durch die Kälteeinwirkung hart und platzen ab. Da bei dieser Art der Reinigung kein Schmelzwasser anfällt, ist sie ideal für Maschinen und Fahrzeugmotoren. Für den Vorgang kommen zwei Varianten zum Einsatz: das Trockeneisstrahlen und das CO2-Schneestrahlen.